Chronik Oldenswort

1. Geschichtliche Entwicklung der Gemeinde Oldenswort
Oldenswort – Ein Dorf mit Geschichte
Oldenswort = Alte Warft

Oldensworts Besiedlung erfolgte im 1. und 2. Jahrhundert auf der Großwarft Tofting im Süden der Gemeinde.
Erste urkundliche Erwähnung war im Jahre 1352.

Die Toftinger Warft mit den umliegenden Fennen

Die Toftinger Warft mit den umliegenden Fennen

Die Bedeichung der Gemeinde im Norden und Süden wurde im 11. Jahrhundert vorgenommen.

1205 Bau einer hölzernen Kapelle auf Oldehöved.
1252 Schlacht zwischen Dänen und Friesen, in der König Abel getötet und die Kapelle zerstört wurde. Danach Bau einer steinernen Kirche auf dem heutigen Platz.
Große Opfer forderte die 1. Grote Mandränke im Jahre 1362.
1415/16 litt Oldenswort unter den Dithmarscher Fehden, Brandschatzungen der Kirche, hohe Tributzahlungen.
1554 Gründung der ersten Schule.
1578 – 1626 „Goldenes Zeitalter Eiderstedts“, Ausbau des Herrenhauses Hoyerswort, die Kirche erhielt ihre wertvolle Renaissanceausstattung, die ersten Haubarge wurden errichtet. Der Hafen Rothenspieker wurde für 16 Schiffsliegeplätze ausgebaut. Der Harbleker und der Süderfriedrichskoog wurden 1612/13 eingedeicht.
Der 30-jährige Krieg und die 2. Grote Mandränke 1634 hinterließen große Verwüstungen.
Neues Unheil brachte der Nordische Krieg 1700/20, Kapitulation 1713 auf Hoyerswort.
1758 verwüstete eine Brandkatastrophe einen Großteil des Dorfes.
Um 1800 hatte Oldenswort 220 Höfe, 5 Ziegeleien, 6 Schmieden, 4 Stellmachereien, 6 Mühlen, 11 Gastwirtschaften und 1 Brauerei.
Die Sturmflut 1825 verursachte einen Deichbruch an der Eider, 8 Familien verloren Haus und Hof.
1854 erhielt Oldenswort Bahnanschluss.
Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen war vom wirtschaftlichen Niedergang bestimmt.
Nach 1950 wurde mit Hilfe des Staates durch eine umfassende Planung mit einer ausgewo-genen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Struktur wieder eine Aufwärtsentwicklung eingeleitet.
Die Gemeinde Oldenswort hat rd. 1.300 Einwohner und ist mit 4.500 ha flächenmäßig die größte Gemeinde in der Landschaft Eiderstedt. Sie hat eine qualitativ hochwertige, ortsnahe Versorgung mit Einrichtungen der Daseinsvorsorge, Bildungs- und Dienstleistungen. Die Gemeinde stellt damit für ihre Einwohnerschaft die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen des Grundbedarfs sicher.
Mit dem Prädikat „Erholungsort“ und dem Kulturzentrum „Treffpunkt“ hat die bisherige gute touristische Entwicklung in der Gemeinde einen weiteren Aufschwung erhalten.


zur Webseite www.chronik-oldenswort.de

2. Chronikarbeit

Als das NDR-Fernsehen, Schleswig-Holstein Magazin – Querbeet-Team – im Januar 2001 den Anstoß gab, für die Gemeinde Oldenswort eine Chronik zu verfassen, fand sich unter der Leitung von Hauke Koopmann eine Gruppe von engagierten Bürgerinnen und Bürgern zusammen, um die Arbeit aufzunehmen. Wir konnten damals auf die umfangreichen Aufzeichnungen des Kaufmanns Herbert Andersen, auf das Fotoarchiv Hans Lorenzen und auf die „Sammlung Koopmann“ zurückgreifen.

Es bestand anfangs die große Schwierigkeit, aufgrund des umfangreichen Archivmaterials das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen. Dieses ist jedoch im Verlauf der weiteren Gruppenarbeit erfolgreich gelungen.
Nach längerer Vorbereitungszeit wurde diese Chronik im Jahre 2011 herausgegeben. Die historisch bedeutsame Geschichte der Häuser und Höfe und deren Familien konnte aus arbeitstechnischen Gründen in dieser Chronik leider nicht behandelt werden. Jedoch wurde im Vorwort darauf hingewiesen, dass in einem Band II dieser wesentliche Teil der Ortsgeschichte behandelt werden sollte.

Die Chronik von Oldenswort

Zu diesem Zweck wurde unter der Leitung von Hauke Koopmann eine „Projektgruppe Chronik II“ mit den nachfolgend genannten Mitarbeitern gebildet: Roland Tedsen (Fa. Druckvorlagen, Husum), Andreas Montag und Siegfried Schulz, beide Oldensworter.
Anfang 2016 wurde daher mit der computertechnischen Erfassung des Bestandes aus dem Archiv der Gemeinde sowie der umfangreichen und aussagekräftigen Unterlagen des verstorbenen Kaufmanns Herbert Andersen, die fast vollständig übernommen worden sind, begonnen. Mit seinen, für Oldenswort einmaligen, Niederschriften bewahrte er das Alte, das nicht aussterben darf, damit die nachfolgenden Generationen noch wissen, wo ihre Wurzeln liegen. Wir sind Herbert Andersen daher zu großem Dank verpflichtet.
Das vorhandene Fotomaterial der „Sammlung Hans Lorenzen“ fand besondere Berücksichtigung, weil die dort archivierten Fotos nach Auswahl und Auswertung der Chronik erst das „Gesicht“ gaben. Wir danken an dieser Stelle dem verstorbenen Hans Lorenzen für diese beispiellose Fleißarbeit.
Aufgrund der großen Anzahl von Fotos konnte nur ein begrenzter Teil veröffentlicht werden. Die Auswahl stellt keine Wertigkeit der Gebäude dar, vielmehr war sie von der Qualität und der zeitlichen Abfolge bestimmt.

In diesem Zusammenhang wird auch Andreas Montag gedankt, der das gesamte Fotoarchiv digitalisiert und damit die Chronikarbeit wesentlich erleichtert hat.

 
Die Chronik von Oldenswort  Teil II: Häuser und Höfe

Im Verlaufe der Bearbeitungszeit durch den Projektleiter wurden unterschiedliche Erscheinungsformen des Buches entwickelt, wieder verworfen und neue aufgestellt. Finanzierungsfragen wurden erörtert und mitunter auch mangels ausreichender „Quellen“ das eine oder andere Objekt mehr oder weniger berücksichtigt. Letztlich haben wir uns aufgrund der Vorarbeiten und des vorhandenen Materials für eine Herausgabe in der vorliegenden Form entschieden.

Dieses Konzept wurde von Herrn Roland Tedsen, Husum, in die zentrale Datenerfassung übernommen und daraus auch das Layout erstellt.

Für Mitarbeit und Durchsicht sind wir Herrn Siegfried Schulz sehr dankbar. Ebenso danken wir Herrn Hans-Peter Thomsen, Süderdeich und Herrn Günther Althof, Hemmerdeich, für ihre Auskünfte.

Nur durch das umfassende Engagement der vorgenannten Personen und die Kostenübernahme durch die Gemeinde sowie die Drucklegung durch die Firma Breklumer Print-Service konnte diese Chronik II fertiggestellt werden und nunmehr erscheinen. Allen Beteiligten nochmals herzlichen Dank.

Die naturgemäß kurze Entwicklungsgeschichte der neueren Gebäude ab ca. 1960 wurde im Rahmen dieser Chronik aus naheliegenden Gründen nicht behandelt.

 

3. Ausblick

Alle Themen der Ortsgeschichte sind noch nicht erschöpft, eher im Gegenteil: Bei einer genauen Umschau im Dorf und Umgebung stellt man fest, dass sich im Laufe der Jahre viele Veränderungen, vor allem an den Gebäuden und in der Landbewirtschaftung ergeben haben. Man fragt sich manchmal, was stand hier vorher, wie sah es früher hier aus. Und das ist noch gar nicht so lange her. Im Vergleich mit der Vergangenheit sehen wir Fortschritte. Aber spezielle Fotos lassen auch ahnen, was dieser Fortschritt nicht nur an Geld, sondern auch an Veränderungen in der Landschaft und in der natürlichen Lebenswelt bewirkt hat.

4. Öffentlichkeitsarbeit

Um die vorgenannten Entwicklungen und Veränderungen zu verdeutlichen und für jedermann verständlich zu machen, nutzen wir die winterliche Vortragsreihe des Ortskulturringes, die mehrmaligen jährlichen Dorfrundgänge, die Fahrradtouren des Fördervereins „Treffpunkt“ und ähnliche Veranstaltungen sowie das Veröffentlichungs-magazin „Olde Wurt“, um unsere Arbeit darzustellen und deren Inhalte an eine größere Öffentlichkeit weiterzugeben.
Auf der Webseite www.chronik-oldenswort.de sind seit Juni 2013 mittlerweile fast 6.000 Fotos aus allen Bereichen veröffentlicht.

Oldenswort, April 2017
Für das Chronik Team
Hauke Koopmann, Andreas Montag

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